Sandra Novak schreibt Gegenwartsromane mit Fokus auf starke Frauen, die mitten im Leben stehen und sich den Herausforderungen und Veränderungen des Lebens stellen müssen. Bei der Bewältigung ihrer Probleme erkennen sie neue Horizonte, die nicht immer den klassischen Wegen folgen, die die Gesellschaft für uns vorsieht.
Wenn Sandra gerade keine Romane schreibt, arbeitet sie als Trainerin in der Erwachsenenbildung. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien und genießt in ihrer Freizeit Aktivitäten in der freien Natur, wo sie wieder Kraft und Inspiration für viele weitere Geschichten sammelt.
Sobald ich lesen konnte, hatten Bücher für mich eine faszinierende Anziehungskraft. Wenn die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt war, haben mich die Figuren und Geschichten nicht losgelassen.
Während meines Studiums begann ich mit dem Schreiben meiner eigenen Kurzgeschichten. Ich habe kurze Geschichten über Freundschaft, Partnerschaft und Familie geschrieben. Die Geschichten behielt ich zunächst für mich. Sie waren wie ein verborgener Schatz, den ich noch nicht teilen wollte bzw. mich nicht traute.
Beim Schreiben in die Welt meiner Figuren einzutauchen, alles andere loszulassen und meine Geschichte vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen, ist für mich immer wieder faszinierend.
Mich inspirieren Menschen und Alltagssituationen. Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt.
Heute schreibe ich Gegenwartsromane, weil bei mir die Menschen wie du und ich im Mittelpunkt stehen sollen. Wie leben sie, wie und warum verhalten sie sich so, wie sie es tun, welche Beziehungen sie haben. Warum und wodurch verändern sich ihre Beziehungen, was unterstützt sie, was bringt sie zum Scheitern? Mich interessiert hier vor allem der Mensch hinter der Fassade.
In meinem Schreiben spiegelt sich das wieder. Meine Figuren kommen mitten aus dem Leben und könnten dem Leser in seinem Alltag begegnen. Die Leser sollen sich mit der Figur identifizieren können.
Martina und Sandra stehen mit beiden Beinen im Leben und lassen sich nicht gerne verbiegen und versuchen ihren eigenen Weg zu gehen. Wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben, dann arbeiten sie daran und ziehen diese auch durch.
Sandras Vorliebe für Schokolade in allen Formen teilt Martina hingegen nicht. Dafür gibt es dann Lisa aus dem zweiten Roman, die dem Süßen auch nicht abgeneigt ist. Schön, wenn man als Autorin mehrere Figuren hat, die langsam für einen zu Freunden werden.
Am Anfang wollte ich mein Schreiben und meine Berufstätigkeit voneinander trennen und die beiden Welten nicht miteinander vermischen. Heute merke ich aber, wie stark sich beides vereint. Erfahrungen aus dem einen Bereich nehme ich in den anderen mit und sie bereichern mein Schreiben.
Warum Sandra Novak? Als ich das Pseudonym ausgewählt habe, wollte ich etwas Persönliches mit dem Namen verbinden. Sandra wurde ich früher als Kind von meiner Familie gerufen. Zudem wollte ich etwas Wienerisches mit einfließen lassen, da ich zur Zeit der Namensfindung noch nicht in meine Heimatstadt zurückgekehrt war. Novak ist ein klassischer alter Wiener Familienname. Somit ist Sandra Novak entstanden.
Das ist schwierig zu sagen, da jede Phase sehr schöne Momente hat. Da ich neugierig bin, liebe ich es für meine Romane zu recherchieren. Ob es Recherchen im Internet oder vor Ort sind. Alle Orte besuche ich mehrmals vorab, um die Stimmung einfangen zu können. Oder auch Gespräche mit Betroffenen finde ich sehr anregend. Für mich ist es wichtig, authentisch zu sein und zu schreiben.
Die Liebe zur Recherche ist dicht gefolgt vom Schreiben selbst. Es ist für mich immer noch magisch, wenn sich die Figuren entwickeln und teils sogar ein Eigenleben führen. Die ein oder andere Figur hat sich schon ganz anders entwickelt als geplant.
Martina stellte ihr Rotweinglas auf den Tisch und kuschelte sich in die Wolldecke auf der Couch ein. Ihren Kopf legte sie auf Christians Oberschenkel. Er fuhr ihr sanft durch die Haare und streichelte ihr den Nacken. Sie rekelte sich genüsslich und schloss ihre Augen.
„Was sagst du dazu?“, fragte Christian sie.
Martina blinzelte. „Was hast du gesagt? Ich bin eingenickt.“
„Schlafmütze.“ Christian lachte. „Ich meinte, ich kann Sebastian schon verstehen.“
Sie öffnete nun ganz die Augen. „Du kannst Sebastian verstehen. Worin kannst du ihn verstehen?“
„Er macht einen glücklichen und entspannten Eindruck. Auch wenn meine Mutter jammert, wie viel Arbeit er in der Praxis hat.“ Christian zögerte und rutschte hin und her auf der Couch.
Martina setzte sich auf und blickte ihn an. „Was meinst du?“
Er drehte sich zu ihr. Christian nahm ihre Hände und zog sie leicht zu sich. „Sebastian hat Elias, der ihn mit seinen kindlichen Augen ansieht und Franziska. Er weiß, wofür er das alles macht und es wartet jemand auf ihn, wenn er nachhause kommt.“
Martina senkte den Kopf, um Christian nicht in die Augen blicken zu müssen.
„Sebastian macht es für seine Familie“, fuhr er fort.
„Ich weiß, Christian.“
Sanft hob er mit seiner Hand ihr Kinn, sodass sie in seine Augen sah.
„Ich will das auch. Martina, ich will mit dir eine richtige Familie.“ Er schaute sie mit glänzenden Augen an.
Sie nickte. Ihr Magen verkrampfte sich. „Ich würde das auch gern haben.“
Er ließ sie los. „Aber. Dein Aber sehe ich dir an. Was spricht denn dagegen? Sage bitte nicht die Partnerschaft.“
Sie zuckte bei der Kälte seiner Stimme zusammen.
„Ist es das, Martina?“ Christian stand von der Couch auf und lief im Wohnzimmer auf und ab.
„Nein, das ist es nicht. Ich will mit dir zusammen sein und gemeinsam leben.“ Sie ging auf Christian zu und umarmte ihn von hinten. „Ich will es auch, aber gib mir bitte noch ein wenig Zeit.“
Er drehte sich zu ihr um. Christian wirkte erschöpft. „Aber nicht mehr lange.“ Er drückte seinen Kopf in ihre Haare. „Lass uns, lass mich nicht mehr zu lange warten. Stell die Partnerschaft nicht über uns“, flüsterte er.