Autorenleben

Einblick in meine Veränderung zur Autorin

Im Leben gibt es immer wieder kleine und größere Veränderungen, Aufs und Abs. Aber es gibt auch wegweisende Veränderungen, die tatsächlich dem Leben eine neue Richtung geben können. 

Bei mir war das definitiv im Herbst 2019, als ich mir beruflich krankheitsbedingt für zwei Wochen eine Auszeit nehmen musste. Das erste Mal seit vielen Jahren. In der Zeit habe ich viel gelesen und der Wunsch, dass ich meinen Traum vom eigenen Roman verwirklichen will, hat ganz stark angeklopft. Die Jahre zuvor war dieser Wunsch nie ganz weg, aber durch die Familie, meine Selbstständigkeit und das Schreiben eines Fachbuchs, in den Hintergrund gerückt. 

In diesen beiden Wochen habe ich viel über mein Leben und die Menschen um mich herum nachgedacht und gemerkt, dass ich nach dem Aufbau der Selbstständigkeit, zehn Jahre später endlich auch Aufgaben delegieren kann. Außerdem sind meine Kinder inzwischen so groß, dass sie manchmal sogar froh sind, wenn die Mama nicht immer um sie herum ist, und ich mir jetzt auch Zeit für mich und meinem großen Wunsch nehmen kann. 

Zu Beginn fing ich mit Kurzgeschichten an. Ich habe gemerkt, wie viel Freude ich hatte und habe eine Schreibausbildung gestartet, und nebenbei mit dem Plot für meinen ersten Roman „Die Partnerschaft“ begonnen. 2021 schrieb ich den Roman und im September 2022 konnte ich das Buch veröffentlichen. Ein langjähriger Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Die Veränderung war ehrlich gesagt zu Beginn nicht ganz leicht, da ich nicht von heute auf morgen meine Stunden bei der Arbeit reduzieren konnte. Auch mein Umfeld hat sich erst daran gewöhnen müssen, dass ich wöchentlich an Workshops teilnahm und feste Schreibzeiten hatte. Dabei habe ich von meiner Familie wundervolle Unterstützung erhalten. Ob sie mich mit einer Tasse Tee und Keksen zum Schreiben motiviert haben, oder ich ihnen meine aktuellen Texte vorgelesen und sie offen ihre Meinungen dazu gesagt haben.

Auch haben mich Selbstzweifel geplagt, ob es der richtige Weg ist und ob überhaupt jemand meinen Roman lesen möchte. Im Laufe der Zeit habe ich Personen im Rahmen der Buchwelt kennengelernt, die mich unterstützen und daraus sind sogar neue Freundschaften und Bekanntschaften entstanden.

Kurz vor der Veröffentlichung des ersten Romans haben die Selbstzweifel ganz heftig an meine Tür getrommelt und ich habe ernsthaft überlegt, ob ich das Schreiben aufgeben soll. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich das Schreiben, das Marketing und viele weitere Dinge um das Buch „eisern“ durch terminiert und durchgezogen, egal ob es mir gut ging oder nicht.

Und dann kam die Veröffentlichung und bei der Zusammenarbeit mit den Bloggern und die Rückmeldung von den Lesern und ich habe gemerkt, dass das Feuer wieder frisch entfacht wurde. Nur dass ich nicht mehr so „verbissen“ an das Werk gehe und nicht mehr jeden Ratschlag von jedem Coach befolge und wieder mehr auf mich selbst höre und achte.

Eigentlich genau das, was ich in meinen Bücher vermitteln möchte – das jeder ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Ich war nicht mehr so viel auf Social Media unterwegs, habe hier den Blog geplant. Und vor allem habe ich ganz ohne jeglichen Zeitdruck meinen Roman geschrieben. Ich habe im Herbst mit meiner Lektorin gesprochen und einen Monat Puffer eingeplant und das hat mich sehr entspannt und ich habe den Schreibprozess sehr genossen. Inzwischen ist das Manuskript bereits im Buchsatz und ich freue mich schon auf den 10. September 2023, wenn das Buch erscheint.

Mit jedem der Bücher habe auch ich mich persönlich weiterentwickelt. Ich bin viel entspannter und gehe heute offener auf meine Leser zu. Ich bin schon gespannt, welche Entwicklungen mich beim dritten Buch erwarten.

Auch wenn immer wieder kleine Stolpersteine auf dem Weg liegen, bin ich sehr froh darüber im Herbst 2019 die Veränderung angenommen zu haben, und schreibe inzwischen die Buchreihe „Neue Horizonte“ weiter.

Autorin Sandra Novak mit Blick über Wien. Auf zu neuen Horizonten.

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Die Partnerschaft

Leseprobe

Martina stellte ihr Rotweinglas auf den Tisch und kuschelte sich in die Wolldecke auf der Couch ein. Ihren Kopf legte sie auf Christians Oberschenkel. Er fuhr ihr sanft durch die Haare und streichelte ihr den Nacken. Sie rekelte sich genüsslich und schloss ihre Augen.

      „Was sagst du dazu?“, fragte Christian sie.
Martina blinzelte. „Was hast du gesagt? Ich bin eingenickt.“
„Schlafmütze.“ Christian lachte. „Ich meinte, ich kann Sebastian schon verstehen.“

      Sie öffnete nun ganz die Augen. „Du kannst Sebastian verstehen. Worin kannst du ihn verstehen?“

      „Er macht einen glücklichen und entspannten Eindruck. Auch wenn meine Mutter jammert, wie viel Arbeit er in der Praxis hat.“ Christian zögerte und rutschte hin und her auf der Couch.

      Martina setzte sich auf und blickte ihn an. „Was meinst du?“

      Er drehte sich zu ihr. Christian nahm ihre Hände und zog sie leicht zu sich. „Sebastian hat Elias, der ihn mit seinen kindlichen Augen ansieht und Franziska. Er weiß, wofür er das alles macht und es wartet jemand auf ihn, wenn er nachhause kommt.“

      Martina senkte den Kopf, um Christian nicht in die Augen blicken zu müssen.

      „Sebastian macht es für seine Familie“, fuhr er fort.

      „Ich weiß, Christian.“

      Sanft hob er mit seiner Hand ihr Kinn, sodass sie in seine Augen sah.

      „Ich will das auch. Martina, ich will mit dir eine richtige Familie.“ Er schaute sie mit glänzenden Augen an.

      Sie nickte. Ihr Magen verkrampfte sich. „Ich würde das auch gern haben.“

      Er ließ sie los. „Aber. Dein Aber sehe ich dir an. Was spricht denn dagegen? Sage bitte nicht die Partnerschaft.“

      Sie zuckte bei der Kälte seiner Stimme zusammen.

      „Ist es das, Martina?“ Christian stand von der Couch auf und lief im Wohnzimmer auf und ab.

      „Nein, das ist es nicht. Ich will mit dir zusammen sein und gemeinsam leben.“ Sie ging auf Christian zu und umarmte ihn von hinten. „Ich will es auch, aber gib mir bitte noch ein wenig Zeit.“

      Er drehte sich zu ihr um. Christian wirkte erschöpft. „Aber nicht mehr lange.“ Er drückte seinen Kopf in ihre Haare. „Lass uns, lass mich nicht mehr zu lange warten. Stell die Partnerschaft nicht über uns“, flüsterte er.

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